Bevor man sich für das Hobby Modellflug entscheidet, sollte man sich selbstverständlich auch über die Voraussetzungen informieren. Hierzu möchten wir einige Hinweise an Interessenten geben.
Zur Person (Altersbestimmungen)
Die Altersfreigaben auf vom DMFV ausgewiesenen Modellfluggeländen mit Aufstiegserlaubnis sind wie folgt:
Startgewicht
0 – 2 kg: Kein Mindestalter
2 – 25 kg: 12 Jahre (ohne Aufsicht bei Alleinflugerlaubnis des Geländehalters)
2 – 25 kg: 7 Jahre (unter Aufsicht eines qualifizierten Fernpiloten)
25 kg: 16 Jahre
Absicherung (Haftpflichtversicherung)
Bei Nutzung unseres Flugplatzes ist der Nachweis über eine bestehende Haftpflichtversicherung für Flugmodelle vorzulegen. Im Normalfall decken übliche private Haftpflichtversicherungen das Risiko beim Modellflug nicht ab. Hier muss eine separate Haftpflichtversicherung, am besten beim DMFV direkt oder über den Verein in Form einer Gruppenversicherung, abgeschlossen werden. Der Verein ist hier gerne bei den Formalitäten behilflich.
Das eigene Modell
Neben Flugmodellen in klassischer Holzbauweise werden heute Modelle unter Verwendung von diversen Kunststoffen, wie GFK (glasfaserverstärkt), CFK (kohlefaserverstärkt) und EPP/EPO (Schaumstoff) hergestellt. Als erstes Modell für Anfänger eignet sich am besten ein Schaum-Modell mit Elektroantrieb. Ein Schaum-Modell ist günstig, robust und kann notfalls mit relativ geringem Aufwand repariert werden.
Neu oder gebraucht?
Über den Verein oder auf Modellbau-Flohmärkten können immer wieder gute gebrauchte Flug-Modelle erworben werden; teils sogar als Komplett-Set.
https://www.rc-flohmarkt.com/
Wer sich vom Angebot vor Ort ein Bild machen möchte, der besucht am besten einen Modellbau-Flohmarkt eines Vereins in unserer Nähe. Die Veranstaltungen werden oft im Internet auf der Homepage des Vereins angezeigt. Einen Überblick über die Veranstaltungen der Vereine im DMFV gibt es auf
https://www.dmfv.aero/news-medien/termine/
Hersteller haben spezielle Modelle für Anfänger im Programm und geben oft einen Hinweis auf den Schwierigkeitsgrad zum Bau und zum Betrieb des Modells. Außerdem werden Flug-Modelle in verschiedenen Ausbaustufen angeboten, die meist als Kürzel angezeigt werden.
RTF ‚Read To Fly‘
In dem fertigen Modell sind bereits Motor, Drehzahlregler, Servos, und Empfänger montiert und der auch ein Sender wird mitgeliefert. Üblich bei dieser Ausstattung sind außerdem ein passender Flug-Akku und ein entsprechendes Ladegerät.
PNP ‚Plug aNd Play’
Bei dieser Modellvariante ist das fertige Modell ebenfalls mit Motor, Drehzahlregler und Servos ausgestattet, allerdings fehlen noch Empfänger, Sender und Flug-Akku mit Ladegerät.
BNF ‚Bind aNd Fly’
Wie der Name schon sagt, ist hier nur noch ein sog. ‚Binden‘ von Empfänger und Sender notwendig. Dazu ist im Modell bereits ein Empfänger integriert und für die Einstellungen der Komponenten sind meist schon entsprechende Datensätze verfügbar. Ein BNF-Modell benötigt allerdings noch einen Sender und einen Flug-Akku mit Ladegerät.
ARF ‚Almost Ready to Fly’
Bei der ARF-Variante wird normalerweise das teilweise montierte Modell mit den wesentlichen Komponenten geliefert; hierbei ist besonders auf den Lieferumfang zu achten. Außerdem erfordert das Modell bis zur Fertigstellung einiges an Eigenaufwand, und ist somit eher für Modellflieger geeignet, die schon Erfahrung im Modellbau mitbringen. Der Vorteil: etwas günstiger, da eigene Komponenten verbaut bzw. benutzt werden können.
KIT ‚Bausatz’
Beim Kit handelt es sich um einen Modellbausatz, der die wesentlichen Teile für Rumpf, Tragflächen, Leitwerk und ggf. Fahrwerk beinhalten. Diese Teile müssen oftmals nachbehandelt werden und vom Modellbauer zusammengefügt werden. Diese Arbeiten erfordern grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten im Modellbau. Als Ergebnis steht das ‚nackte‘ Modell für den Einbau der elektrischen und elektronischen Komponenten zur Verfügung. Diese Modellvariante ist nicht für Anfänger zu empfehlen.
RR ‚Ready for Radio‘ (Multiplex)
Der Hersteller Multiplex verwendet diese Bezeichnung anstelle der allgemeinen Bezeichnung ‚PNP‘, also alles dabei außer Empfänger, Sender und Akku mit Ladegerät.
RR+ ‚Ready for Radio plus‘ (Multiplex)
Der Hersteller Multiplex verwendet diese Bezeichnung für eine Variante, für die nur noch ein Multiplex-Sender erforderlich ist, also komplett mit Empfänger und Flug-Akku.
BK ‚Bau-Kasten‘ (Multiplex)
Der Hersteller Multiplex verwendet diese Bezeichnung anstelle der allgemeinen Bezeichnung ‚KIT‘.
Es gibt noch eine Reihe anderer Hersteller, die eigene Abkürzungen für Ausstattungsvarianten haben, deren Erläuterung an dieser Stelle zu weit führen würde.
Ausstattung /RC-Funktionen der Modelle:
Einige Hersteller verwenden Abkürzungen für die am Modell verfügbaren RC-Funktionen. Daran kann der Käufer erkennen, wieviel Kanäle am Sender und Empfänger verfügbar sein müssen.
M – Motor
HR – Höhenruder
SR – Seitenruder
QR – Querruder
LK – Landeklappen
WK – Wölbklappen
SK – Störklappen
EZF – Einziehfahrwerk
u.a.
Der Erstflug
Beim Erstflug sollte ein erfahrener Modell-Pilot zugegen sein, da oft noch Feinkorrekturen an der Trimmung des Modells erforderlich sind.
Lehrer / Schüler Fliegen
Beim Lehrer/Schüler-Fliegen haben Lehrer und Schüler jeweils eigene Fernsteuerungen bzw. eigene Sender. Diese beiden Sender sind entweder über ein Kabel oder drahtlos miteinander verbunden. In der ersten Phase eines Fluges bringt der Lehrer das Flugzeug in die Luft und in sicherer Höhe übergibt er die Kontrolle des Modells (alle oder nur bestimmte Steuerfunktionen) an den Schüler. Dieser kann im Rahmen der für ihn verfügbaren Funktionen mit dem Flugmodell üben. Der Lehrer hat jederzeit die Möglichkeit, die Steuerung des Modells wieder zu übernehmen. Lehrer/Schüler-Fliegen ist für den Schüler weniger riskant und er kann so unter realistischen Bedingungen langsam an die Bedienung eines Flugmodells herangeführt werden.
Erfahrung sammeln durch Übung
Neben den Übungen auf dem Modellfluggelände kann man das Modellfliegen auch auf sog. Flugsimulatoren üben. Für diese werden verschiedene Flug-Modelle bereitgestellt und fast alle ermöglichen die Verwendung des eigenen Senders.
Links:
http://www.rc-modellflugzeug.de/anfaenger.html
https://www.modellfliegen.de/
https://www.itg-fotoflug.de/rc-segelflugzeug/
https://www.itg-fotoflug.de/rtf-arf/
https://www.dmfv.aero/wp-content/uploads/2019/11/Gundlagenwissen-Modellflugsport.pdf
https://www.vth.de/einstieg-in-den-flugmodellbau/basiswissen/erklaerung-von-modellbauueblichen-abkuerzungen
https://www.modellflugzeug-kaufen.de/fernsteuerung-flugmodelle-2-4-ghz/
https://www.mfg-eudenbach.de/infos-1/modellflug-erlernen/
Merke:
Helikopter sind die Königsdisziplin im Modellflug. Bitte nicht gleich damit beginnen!
Einweisungen/Praxis
Der Verein bietet jährlich für das Ferienprogramm der Stadt Ravensburg eine Einweisung in das Hobby ‚Modellflug‘ an, verbunden mit einem ‚Schnupperfliegen‘. Hierbei werden sog. Lehrer/Schüler-Systeme und vereinseigene Modelle eingesetzt. Außerdem erhalten die Teilnehmer eine Kurzeinweisung in die flugplatzrelevanten Bestimmungen, wie Flugsektor, Aufstiegsgenehmigung und Verhaltensregeln am Platz.
Außerhalb des Ferienprogramms bietet der Verein auf Rückfrage die Möglichkeit, über das Hobby ‚Modellflug‘ zu informieren. Interessenten melden sich hierzu am besten beim Jugendwart des Vereins an.
Gesetzliche Vorschriften
Keine Aktivitäten in der Öffentlichkeit ohne gesetzliche Vorschriften. So sind von Modellfliegern auch in Deutschland und Europa gewisse Vorschriften einzuhalten. Wer sich intensiv mit den Restriktionen beim ‚Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge‘ auseinandersetzen möchte, kann sich online beim DMFV oder dem Luftfahrt Bundesamt LBA darüber informieren.
https://www.dmfv.aero/rund-ums-fliegen/einfach-sicher-fliegen/
https://www.lba.de/DE/Drohnen/FAQ/04_FAQ_Modellflug/FAQ_node.html
Mitglied werden bei der LSG Ravensburg